Erwachensmonat Januar – ein Bericht aus Südindien

Studienkreis Nonnen

Wir kommen kaum mit der Berichterstattung hinterher, so eifrig erzählen uns die Nonnen aus dem Kloster Mundgod von ihrem abwechslungsreichen Leben. Wunderbar! Es macht uns sehr glücklich, dass wir der tollen Entwicklung des Ordens mit Ihrer Hilfe zur Seite stehen können – herzlichen Dank! Lesen Sie hier den gekürzten und ins Deutsche übersetzten Januarbericht. Wer die Berichte in voller Länge erhalten möchte, wende sich bitte direkt per Mail an uns. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht! Jetzt geht’s aber los mit dem Januarbericht

„Erwachensmonat“ Januar

Der Januar symbolisiert als erster Monat des Jahres den Moment des Neuanfangs. Die Nonnen bezeichnen ihn als „Erwachensmonat“ und nutzen die gute Gelegenheit, die eigene Motivation neu auszurichten und ausführliche Gebete zum Wohle aller fühlenden Wesen und selbstverständlich auch der Unterstützer:innen des Ordens zu vollziehen. Am Ende dieses Monats und beim Verfassen dieses Januarberichtes blicken sie auf wunderbare Augenblicke spiritueller Entwicklung, Debatten, Rituale, Gebete, Reinigung und dem achtsamen Verweilen im Hier und Jetzt zurück. Die Nonnen grüßen Sie herzlich und wünschen Ihnen einen ebenso kraftvollen Start in das neue Jahr 2022!

Winterdebatten

Ebenfalls in diesen Wintermonaten finden die traditionellen Winterdebatten statt. Üblicherweise reisen die Nonnen dafür in andere Klöster und debattieren dort, doch angesichts der Covid- Situation vermieden die Ordinierten die Reisetätigkeiten und blieben Zuhause. Die diesjährige Winterdebatte startete am 4.1. 2022 und wurde im Angesicht der Klosterleitung und weiterer wichtiger Vertreter:innen und Gästen im neuen Debattierhof abgehalten. Diese Debatten – auch analytische Meditation genannt – wurden diesmal über einen Text namens NAMDEL geführt und über 20 Tage täglich morgens zwischen 9 Uhr und 11 Uhr und abends zwischen 19 Uhr und 22 Uhr abgehalten.

Debattierende Nonne

Gesundheit

In Zusammenarbeit mit dem Ganden Jangtse Krankenhaus wurden bei den Nonnen am 7. und 8. Januar 2022 die jährlichen Blutuntersuchungen durchgeführt. Diese Schutzmaßnahmen sind notwendig, weil sich anfangs 2021 (erneut) bei einigen Nonnen Anzeichen einer ernsten Anämie abzeichneten und die Klosterleitung den Gesundheitszustand aller Nonnen im Fokus behalten möchte.

Die diesjährigen Resultate zeigen, dass 38 Nonnen anämisch sind. Genau wie die erkrankten Nonnen aus 2021 werden sie mit zusätzlichen, besonders vitaminhaltigen Nahrungsmitteln und einer viermonatigen Medikamentengabe gestärkt. Die Frauen sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie so zahlreich den Ernährungsfond und die medizinische Versorgung unterstützen und diese Zusatzausgaben möglich machen.

Blutabnehmen und Gesundheitscheck

Rituale

Monatliche Rituale und alltägliche Praxis bestimmen den Lebensrhythmus der Ordinierten. DASOL wird eines der großen monatlichen Rituale genannt, welches diesmal aufgrund der Abstand-sregeln im jeweiligen Klassenverband im Haupt-tempel vollzogen wird. Bei diesen Ritualen werden vielfältige Opfergaben an die Schutzgottheiten der buddhistischen Tradition und auch des Ordens selbst mit der Bitte um Beistand und Schutz der religiösen Gemeinschaft und ihrer Freunde dargebracht.

DOLCHOK und TARA PUJA: Auf Tibetisch wird die buddhistische Göttin Tara „Befreierin“ oder „Retterin“ genannt und ihre Anrufung um Schutz und Beistand ist täglicher Bestandteil ritueller Praxis. Als Schützerin vor den äußeren und inneren Ängsten und Bewahrerin vor der Gefahr einer Wiedergeburt in den niedrigen, sehr leidvollen Daseinsbereichen ist das Gebet an die 21 Taras eine kraftvolle Praxis bei Laien und Ordinierten. Auch die Nonnen in Mundgod rezitieren diese Anrufung regelmäßig und schließen alle fühlenden Wesen fest in ihre Praxis ein.

Gebete für alle Lebenwesen

Gebete für Sterbende und Tote

Viele Lebewesen haben während ihres Lebens nicht die Chance, für die Bedingungen einer glücklichen Wiedergeburt sorgen zu können. Nach ihrem Tod irren diese in den Zwischenzuständen umher oder sind in leidvollen Bereichen gefangen. Als religiöse Spezialistinnen möchten die Nonnen ihnen schützend zur Seite stehen und bitten anstelle der verstorbenen Wesen, denen eine Anrufung nicht möglich ist, den Buddha um Schutz und Segen.

Diese Bittgebete vollziehen die Ordinierten nicht nur in den Tempeln der Klöster, sondern auch während der Beerdigung im Beisein der Angehörigen und auf dem Friedhof selbst. Intensiv werden alle Teilnehmenden so an die eigene Unbeständigkeit erinnert und sanft ermahnt, die eigene Motivation – so gut es geht heilsam- auszurichten. Die Nonnen sind glücklich, der Gesellschaft mit diesen religiösen Diensten zur Seite stehen zu dürfen und die ihnen widerfahrene Freigiebigkeit mittels ihrer Möglichkeiten zurückgeben zu können.

Tashi Delek – liebe Grüße von den Nonnen

Abschluss

Ihnen, liebe Freundinnen und Freude des Nonnenklosters sind die Nonnen ganz besonders dankbar, ihre spirituelle Reise in 2022 mit Ihrer Hilfe auf ein Neues angehen zu können. Sie bedanken sich herzlich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern und wünschen Ihnen von Herzen, dass Ihr Jahr genauso glücklich werden möge, wie es bei ihnen jetzt schon ist!

Danke für's Teilen:

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